Die Kokerei Bottrop investiert kontinuierlich in den Umweltschutz. Das Mammutprojekt Endkopfreparaturen wurde bereits an zwei Heizwänden umgesetzt – eine seltene und zeitaufwändige Maßnahme, die garantiert, dass die Koksöfen weiterhin optimal abgedichtet sind und das Emissionsniveau gering bleibt.
Die Kampagne startete im März 2021 und wurde im Oktober 2021 erfolgreich abgeschlossen. Sie betraf acht Heizwände. Bei diesen Reparaturen werden ungefähr ein Fünftel der 16,6 Meter langen und 11 Meter hohen Heizwand der Koksofen-Batterie erneuert. In den nächsten Jahren werden diese Kampagnen bedarfsgerecht weitergeführt.
Seit Ende März laufen die Bauarbeiten an den Ofenwänden.
Reparaturen an industriellen Großanlagen sind mit einem enormen organisatorischen Aufwand verbunden. Neben
der Organisation der eigentlichen Arbeiten müssen Genehmigungen eingeholt, Verträge geschlossen und Lieferzeiten
berücksichtigt werden. Zusätzlich zu den üblichen Sicherheitszertifikaten und -einweisungen sind Corona-bedingt
auch Schnelltests notwendig. Der zuständige Projektleiter Christian Soria war insgesamt knapp zwei Jahre mit der Projektplanung
beschäftigt. Zwei Punkte sorgen bei den Endkopfreparaturen für einen besonders hohen logistischen Aufwand: der anspruchsvolle
Arbeitsplatz und die Anordnung der Ofensteine.
Temperaturen um die 50°C
Während der gesamten Bauarbeiten sind die Koksofenkammern,
an denen gerade nicht gearbeitet wird, weiterhin im Einsatz. Die Betriebstemperatur liegt dabei bei ungefähr 1.300 °C.
Die Kollegen sind während der Arbeit gesichert, tragen Schutzkleidung und erhalten zusätzlichen Wärmeschutz
durch eine Trennwand – trotzdem beträgt die Lufttemperatur am Arbeitsplatz um die 50°C. Eine Herausforderung
für jeden Einzelnen. Gearbeitet wird im Zwei-Schicht-System: Sechs Maurer, ein Vorarbeiter und ein Bauleiter sind jeweils
im Einsatz.
Genaue Arbeit – Stein für Stein
Die Anordnung der Ofensteine ist vergleichbar mit einem
anspruchsvollen Legobausatz. Insgesamt werden Steine in über 270 verschiedenen Größen verbaut, jeder hat seinen
bestimmten Platz und muss vorab kontrolliert werden. Die Ofensteine bestehen aus hitzeresistentem und formbeständigem
Silica. Das Material ist ideal für den Einsatz an den Ofenkammern, bricht aber bei zu hohen Temperaturschwankungen. Das
ist auch der Grund, warum eine Kokerei nie stillstehen darf. Allein während der ersten Phase der Endkopfreparaturen werden
knapp 300 Tonnen Steine verbaut.
Die Endkopfreparaturen schreiten weiter voran – hier ein Update von Anfang Mai
Update Ende August:
Die Endkopfreparaturen auf der Batterie 2 der Kokerei stehen kurz vor dem Abschluss:
Bald können die Öfen wieder befüllt werden.
Die letzten acht Heizwände der Batterie sind komplett
aufgemauert. Aktuell werden die in der Decke liegenden Queranker zur Stabilisierung des Mauerwerks montiert und die Ofendecke
geschlossen. Ab dem 1. September sollen die Öfen auf Betriebstemperatur aufgeheizt werden – im Anschluss können
sie wieder befüllt werden und in die Produktion gehen.
Die Querankerverbindung werden verschweißt. Mit den Lichtgitterrosten sind die Füll-
bzw. Ministeigrohrlöcher noch abgedeckt, die nach dem Aufmauern der Ofendecke, mit Ofendeckeln bzw. Steigrohren fest
verschlossen werden.
Ein weiterer Schritt in Richtung Umweltschutz: Das Großprojekt Endkopfreparaturen ist abgeschlossen – zumindest für dieses Jahr. Seit dem 4. September sind alle Öfen wieder in Betrieb. Im März begannen die Instandhaltungsarbeiten an acht Heizwänden der Koksofen-Batterie: Rund ein Fünftel der 16,6 Meter langen und 11 Meter hohen Wand wurde erneuert. Das Ziel: optimale Abdichtung und ein langfristig geringes Emissionsniveau. „Die detaillierte Planung hat dazu geführt, dass es im gesamten Ablauf keine Probleme gab – vom Einsatz der externen Mitarbeitenden bis hin zur Verfügbarkeit der Materialien lief alles perfekt“, sagt der Projektleiter Christian Soria.
Die Maßnahme ist Teil der kontinuierlichen Investitionen in den Umweltschutz auf der Kokerei Bottrop. Anfang 2022 stehen die nächsten Erneuerungen an: Innerhalb von fünf Monaten soll das nächste Teilstück der Heizwand saniert werden. „Nach dem erfolgreichen Projektabschluss gehen wir sehr zuversichtlich in die nächste Runde“, sagt Christian Soria.
Die Reparaturen an den Ofenwänden sind für dieses Jahr erfolgreich beendet.
Die Reparaturmaßnahmen in Zahlen: circa 23 Wochen - 28.000 Steine - 40 Tonnen Mörtel
- 25.000 Arbeitsstunden