01.12.2020

Grünkohlbericht zeigt: Investitionen in Umweltschutz haben sich gelohnt

Die Investitionen der Kokerei in den Umweltschutz haben sich gelohnt – das zeigt der aktuelle „Grünkohlbericht“ des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (LANUV).

 

Die Stadt Bottrop hat den Bericht hier veröffentlicht. Auißerdem hat sie festgestellt, dass sich die Grünkohl-Messergebnisse im Umfeld der Kokerei deutlich verbessert haben. Das zeigen die Analysen der Grünkohlbepflanzungen, die zwischen Mai und August 2020 vorgenommen wurden. "Wir freuen uns sehr, dass die verstärkten Investitionen der Kokerei in den Umweltschutz von 2019 und 2020 nun ihre Wirkung auch bei den Analyseergebnissen für Grünkohl zeigen. Bereits seit Anfang des Jahres stellen wir bei den Einwirkungen von Benzo(a)Pyren klare Verbesserungen fest", sagt Dr. Thomas Degen, Leiter der Kokerei von ArcelorMittal Bremen am Standort Bottrop. Das Unternehmen geht weiter davon aus, dass der Jahreszielwert für Einwirkungen von Benzo(a)Pyren (BaP) 2020 eingehalten werden wird. 

Was haben Grünkohl und die Kokerei Bottrop miteinander zu tun?
Grünkohl kann aufgrund seiner Blattstruktur und der ausgeprägten Wachsschicht besonders gut fettlösliche und organische Stoffe aufnehmen. Der Stoff BaP gehört zur Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), von denen im Umfeld der Kokerei 2018 und 2019 erhöhte Anteile im Grünkohl gemessen wurden. Die Kokerei in Bottrop wurde damals als eine Hauptquelle für diese Stoffe dargestellt.

Wie wird der Grünkohl untersucht?
An verschiedenen Messstationen wird Grünkohl in Pflanzcontainern angepflanzt. Nach 90 Tagen wird der Kohl geerntet und zum LANUV-Labor gebracht. Dort wird er gründlich gewaschen, schockgefroren, gefriergetrocknet und anschließend gemahlen. Die Pflanzenproben werden dann auf ihre Gehalte verschiedener Stoffe hin untersucht. 

Was ist das Ergebnis?
Die zwischen Mai und August 2020 in Bottrop ermittelten PAK-Werte waren deutlich niedriger als in den Vorjahren.

Und jetzt?
Noch ist Abwarten angesagt. Bestätigen sich die niedrigen Gehalte in den nächsten Messungen, könnten die einschränkenden Verzehrempfehlungen für den Grünkohl aufgehoben werden. Für die Kokerei zeigt sich aber schon heute: Die Investitionen haben sich gelohnt.

 

Corona-bedingte Kurzarbeit während dieses Jahres am Standort und die geringere Produktion von Koks für die Stahlproduktion durch die wirtschaftliche Gesamtlage haben keinerlei signifikante Auswirkungen auf die BaP-Emissionen der Kokerei, da die Öfen auch bei geringerer Produktion aus technischen Gründen 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche laufen und die 292 Türen der Öfen immer dicht gehalten werden müssen. Obwohl die Windhäufigkeit an der Messstation aus Richtung der Kokerei dieses Jahr mit mehr als 700 Stunden historisch hoch ist und weit über den Vorjahren (2018: 402 Stunden / 2019: 594 Stunden) liegt, sind die Ergebnisse der Immissionsmessungen deutlich niedriger als im Jahr zuvor.

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