Umweltentlastung durch Löschturmsanierung

Eine der entscheidenden Maßnahmen zur Emissionsreduzierung der Kokerei Bottrop war die Sanierung der beiden Löschtürme in den Jahren 2015 und 2018. Diese Sanierung hat dazu geführt, dass die Staubemissionen der Löschtürme um bis zu 50 Prozent reduziert wurden. Im Fokus der Maßnahme stand der Umweltschutz.

Wofür braucht man die Löschtürme?

In einer Kokerei wird aus Kohle durch trockene Destillation Koks: Unter Luftabschluss wird die Kohle gut 35 Stunden lang auf eine Temperatur von etwa 1100°C erhitzt. Die Kohle verflüssigt sich zunächst und wird dann zu Koks gebacken. Im nächsten Schritt wird das Material abgekühlt. Bei 38 Tonnen Koks sind dafür ungefähr 90 Kubikmeter Wasser notwendig, ein Drittel davon verdampft. Die dabei entstehende Löschwolke ist das charakteristische Merkmal der Kokerei.
In der Kokerei Bottrop stehen zwei Löschtürme zur Verfügung, die je nach Verfügbarkeit und Windrichtung zum Einsatz kommen. Dadurch bleibt die Wasserdampfwolke, die beim Ablöschen aufsteigt, größtenteils über dem Gelände.
Warum waren die Sanierungsmaßnahmen notwendig?
Auch wenn die Emissionsgrenzwerte der Löschtürme eingehalten wurden, war die Lebensdauer der Türme war nach 30 Jahren im wechselnden Einsatz schlichtweg erreicht. Das zeigte sich zwar nicht an direkten Schäden, war aber sowohl äußerlich am Holz- und Betonbau als auch bei den Emissionsschutzeinheiten im Inneren erkennbar. Bevor es zu Grenzwertverletzungen kommen konnte, hat die Kokerei reagiert: Statt die alten Einheiten zu erneuern, wurde eine neue Düsengeometrie eingesetzt. Das Kühlen und Spülen des Koks erzeugt nach dieser Umrüstung 50 Prozent weniger Staubemissionen.


Die beim Löschvorgang entstehende Wasserdampfwolke ist das charakteristische Merkmal der Kokerei in Bottrop.